GESCHICHTE

Die Gründung unserer Nachbarschaft…

Als die Stadt Borken fünf Jahre nach Kriegsende noch zum größten Teil in Trümmern lag, begann am Nordring der Neuaufbau.

Der Wunsch nach gemeinsamen Aktivitäten erwachte schnell, als die ersten Häuser standen und die Familien sich eingelebt hatten.

So trafen sich im Jahre 1950 einige Nachbarn und gründeten unsere heutige Nachbarschaft Nordesch.

Die Hauptinitiative ging von folgenden Herren aus:

Hermann Eiting

Caspar König

Hermann Südholt

Im Gründungsjahr bestand die Nachbarschaft aus acht Familien, in den folgenden vier Jahren wuchs sie auf beachtliche sechsundvierzig Familien an.

Die Nachbarschaft umfasste die Straßen Nordring, Nordesch und die Ketteler Straße, und wurde unter Leitung des Nachbarn Kasper König unter dem Namen Nachbarschaft Nordesch geführt.

Die alte Tradition lebte wieder auf  in Freud und Leid eine geschlossene Gemeinschaft zu bilden.

Die Geschichte in Stichworten…

1950/51

Gründung der Nachbarschaft Nordesch, zu den wichtigsten Aktivitäten

in den ersten Jahren gehörten die Maitremse, die Versammlung mit dem Nachbarfest, der Besuch vom Nikolaus und das Bogensetzen.

Das erste Nachbarfest wurde in der Scheune bei Schneermann an der Burloer Straße gefeiert. Höhepunkt hierbei war die Ermittlung der Pottkönigin. Wilhelmine Ebbert wählte einen der Gründer, Hermann Eiting, zu ihrem Pottkönig.

1951/52 / 1952/53

Hier fehlen uns die entsprechenden Aufzeichnungen.

1953/54

Beschluss der Versammlung: Jedes Jahr wird ein neuer Vorstand gewählt.

1954/55

Deutschland wurde Fussballweltmeister, Bernhard Klapsing löste Kasper König als Gildeherr ab.

1955/56

Wegen der Hochzeit von Huvers – Böß wurde das Sommerfest auf den ersten Sonntag im August verlegt. In dem Jahr wurde das erste mal Fastnacht gefeiert.

1956/57

Beschluss der Versammlung: 14 Tage nach einer Hochzeit soll der Bogenverzehr stattfinden.

1957/58

Der Antrag man möge den Überschuss des Geldes bei einem Sterbefall an die betroffene Familie aushändigen, wurde nach einer kleinen Debatte abgelehnt.

1958/59

Das “Pott kaputt schlagen” wurde Mangels weniger, tatkräftiger Frauen abgeschaft. Die Männer trugen jetzt den Kampf um den Thron aus, indem sie auf einen Ring mit ausgeblasenen Eiern schossen.

1959/60

Die Nachbarschaft erhielt ihre erste Fahne, gestiftet und angefertigt von Helmut Netzler, mit witzigen Worten von Opa Becker getauft.

Die 60er Jahre…

1960/61

Die Diskussion, die Nachbarschaft zu teilen, verstummt schneller, als sie aufgetreten war.

1961/62

Horst-Dieter Zöllner regierte mit Franzis Künstler.

1962/63

Das Nachbarfest fand ab dem Jahr in Effing´s Scheune statt und nicht mehr bei Beestert.

1963/64

Spontan wurde in dem Jahr innerhalb von 8 Tagen das Nachbarfest, unter der Leitung von Anton Klapsing, organisiert.

1964/65

Der König Hermann Eiting erkor seine jetzige Ehefrau Walburga Lütkenhaus,

zur Königin.

1965/66

Nur durch die Königskette ist ersichtlich, das Ewald Bischop und Elfriede Könning in diesem Jahr das Königspaar waren.

1966/67

Wegen der Weltmeisterschaft in England fand die Versammlung bereits im Mai statt und in dem Jahr wurde erstmals an die “alten” Nachbarn gedacht: Zum 70., 75., und 80. Geburtstag wurden ihnen kleine Geschenke überreicht.

1967/68

Der damalige Gildherr Walter Kröger feierte seine Silberhochzeit in aller Stille und durch die Initiative des Nachbarn Ernst Reukes wurde das Fest in dem Jahr durch die Teilnahme des Spielmannszuges verschönert.

1968/69

Alkohol sollte erst nach Ende der Diskussionen ausgeschenkt werden, wie lange der Beschluss hielt, ist allerdings unbekannt.

1969/70

Mit Willy Brand als Bundeskanzler l&puml;ste nunmehr die SPD die CDU als Regierungspartei ab, aber in der Nachbarschaft blieb alles beim Alten, nicht mal der Vorstand wechselte in dem Jahr.

Die 70er Jahre…

1970/71

Kurt Drews löste den langjährigen Schiesswart Josef Wellermann ab.

1971/72

Der gesamte Vorstand wechselte aus gesundheitlichen Gründen. Das Scheibenschießen wurde eingeführt, fand keinen besonderen Anklang und wurde das Jahr drauf wieder abgeschafft.

1972/73

Hermann Schupp wurde einstimming zum neuen Gildeherrn gewählt. In dem Jahr durften die Herren der Schöpfung das erste Mal auf einen Schützenvogel schießen.

1973/74

Ernst Reukes wählte Veronika Volks zur Königin.

1974/75

Wegen der Fussballbegeisterten Nachbarschaft wurde wegen der WM in München die Versammlung am 8. Juni abgehalten, das Fest jedoch erst Ende Juni gefeiert. Willi Tenbrock wurde um 17:30 Uhr König und wählte Anneliese Finke zur Königin.

1975/76

25-jähriges Jubiläum und eine schwere Aufgabe für den neuen Gildeherrn Ewald Bischop, der das Jubiläumsfest zu organisieren hatte. Das Vogelschiessen gestaltete sich in diesem Jahr besonders schwer, da Hermann Eiting für den Vogel sehr hartes Holz verwendet hatte. Franz-Josef Böing gelang es aber das widerspenstige Federvieh zu erledigen und wählte Karola Südholt zur Königin.

1976/77

Ewalt Bischop und Franz Terhart wurden neue Schiesswarte. Vogelbauer Hermann Eiting trat von seinem Amt als Vogelbauer zurück, seit dem muss immer der amtierende König für einen neuen Vogel sorgen.

1977/78

Wechsel des Vorstandes, für die Kinderbelustigung stellten sich wieder Stefan Volks, Norbert Reukes, Heike Bott und Gaby Finke zur Verfügung.

1978/79

Aufgrund des Kassenguthabens wurde der Antrag auf Beitragseröhung wieder abgelehnt. Zur Vorbereitung des neuen Festplatzes an der Allensteiner Strasse fand Ende des Jahres eine Tannenbaumaktion statt. Die Tannenbäume, die dem Festplatz weichen mussten, wurden verkauft. Der Erlös kam zu gleichen Teilen der damaligen Eigentümerin und der Nachbarschaft zugute. Zur Aufwärmung aller Anwesenden gab es leckeren Glühwein.

1979/80

Die Nachbarschaft wuchs und es wurde beschlossen das Nachbarfest in einem Zelt zu feiern. Wegen der steigenden Kosten, z.B. für das Zelt, wurde der Beitrag auf 15 DM im Jahr erhöht.

1980/81

Renate Grömping sprengte die Männerdomäne im Vorstand und wurde Kassiererin. Eine zweite Fahne wurde von Elisabeth Stegger und Cilly Tenbrock genäht und von Pater Scharf während der hl. Messe im Festzelt geweiht.

1981/82

Nach langer Zeit wurde in dem Jahr die Tradition der Maitremse wieder eingeführt. Beim Sommerfest wurde an der Vogelstange hart um die Königswürde gekämpft und Hans Hoffjann stellte die vielen anderen Bewerber in den Schatten und Cilly Denno stand ihm als Königin zur Seite.

1982/83

Anton Klapsing schlug Willi Tenbrock als Gildeherr für unbestimmte Zeit vor, da er sein Amt so hervorragend machte. Aus dem Zelt wurde weiter auf den Vogel geschossen, da es draussen so stark regnetet. “Regenkönig wurde Günter Südholt, zur Königin erkor er sich Ursula Grömping.

1983/84

In diesem Jahr wurde die Frau des amtierenden Gildeherrn, meine Mama, Christa Hoppe, die Königin des hervorragenden Schützen Herbert Spickers. Ein Fussballspiel zwischen Alt und Jung wurde veranstaltet, welches die “Alten” am letzten Samstag der Ferien mit 3:2 Toren gewannen.

1984/85

In diesem Jahr wurde Gottfried Lütkenhaus der König der Nachbarschaft und seine Königin Mechthild Jück überreichte der Siegermannschaft des letzten Jahres den Pokal. Die Wiederholung des Fussballspiels entschieden in diesem Jahr die “Jungen” mit 4:2 Toren für sich.

1985/86

Die hl. Messe fand in diesem Jahr das erste Mal im Hedwigshaus statt. Beim Frühschoppen am Sonntag stiftetet Adolf Klapsing einen stolzen Hahn, der gewinnbringend an Siegfried Hoppe versteigert wurde, denn dessen, damals sechsjährige Tochter, Sabrina (ich!), wollte den unbedingt haben. Ich nannte ihn “Tönnes” und der machte nur Theater, weil er ohne Hühner nicht in Hoppes Garten bleiben wollte. Also wanderte “Tönnes” auf den Hof von Freunden und blieb da noch 10 glückliche Jahre der Hahn im Korb.

1986/87

Willi Tenbrock war in diesem Jahr bereits 7 Jahre im Amt, Georg Finke machte den Königsschuss und Petre Fellerhoff wurde seine Königin in diesem Jahr. Hermann Böing stiftete beim Frühschoppen ein Blumengehänge. Der Erlös der Versteigerung ging an die Lebenshilfe. In diesem Jahr siegten die “Alten” beim Fussballtunier mit 1:0.

1987/88

Ernst Reukes regierte ab diesem Jahr für ein Jahr zusammen mit Anneliese Finke. Matthias Übbing lockerte beim Frühschoppen die müden Knochen der Nachbarn mit seiner Trompete auf. Die “Alten” gewannen in dem Jahr wieder gegen die jungen Hüpfer und der Nikolaus besuchte in dem Jahr nicht nur die Kinder, sondern auch Anton Klapsing, der dieses Amt 30 Jahre vorbildlich ausgeübt hatte.

1988/89

Zum ersten Mal fand das Fest auf der Wiese Allensteiner Strasse statt, ab dem Jahr war es auch so, dass die Eltern des amtierenden Kinderkönigspaares für die Kinderbelustigung im kommenden Jahr verantwortlich waren. In dem Jahr wurden Werner Derksen und Waltraud Stenke das Königspaar. Am Sonntag wurde der neue Festplatz mit Pauken und Trompeten eingeweiht, unser Platzwart Ignatz Hüging hat die Taufe durchgeführt. Als Symbol des Lebens wurden auf dem Festplatz drei Eichen gepflanzt, getauft auf die Namen Hermann (Böing, stellvertretend für Hermann Eiting sen.), Hermann (Südholt, als Mitbegründer der Nachbarschaft) und Anton (Klapsing, als Vertreter für alle Nachbarn). An die neuen Platzverhältnisse mussten sich die “Alten” erst gewöhnen, sie verloren beim Fussballspiel mit 8:1 Toren.

1989/90

Deutschland erlebte in dem Jahr ein historisches Ereignis: den Mauerfall von Berlin. Auch die Nachbarschaft hatte ein Ereignis zu verzeichnen. Zum ersten Mal feierten wir auf einer von der Stadt Borken kostenlos zur Verfügung gestellten Festwiese. Beim Vogelschiessen brach schon nach kurzer Zeit der Gewehrlauf ab, aber Dieter Stegger ließ sich dadurch nicht beirren und holte den Vogel runter, seine Königin wurde Alice Lefering.

1990/91

40-jähriges Jubiläum der Nachbarschaft Nordesch. Werner Stegger und Cilly Tenbrock bildeten das Königspaar in diesem Jahr. Am Sonntag wurde das Wegschild vom damaligen Bürgermeister Josef Ehling eingeweiht, welches in Eigenleistung von Klemens Übbing, Hermann Eiting und Günter Südholt erstellt wurde. Die Karnevalsfeierlichkeiten fielen wegen der Golfkrise aus.